Weil die aus Drasenhofen in das Asylquartier St. Gabriel in Maria Enzersdorf übersiedelten Jugendlichen laut Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) erneut verlegt werden, hat Ordensmann Pater Franz Helm einen Appell an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) gerichtet. Bei ihm sei der Eindruck entstanden, dass eine starke Abhängigkeit der ÖVP von der FPÖ bestehe, berichtete Kathpress am Samstag.

Helm hat laut eigenen Angaben an Mikl-Leitner geschrieben. Im vergangenen Juni - als wegen eines Tötungsdelikts eines psychisch kranken Flüchtlings die Sperre des Caritashauses St. Gabriel im Raum gestanden sei - habe die Landeschefin nämlich Zusagen zum Erhalt der Einrichtung gegeben. 50 Flüchtlinge sollten demnach in dem Quartier in Maria Enzersdorf bleiben.

Erinnerung an die Landeshauptfrau

Die Caritas hat laut Helm ein Konzept ausgearbeitet und im September eingereicht. "Bis jetzt wurde das nicht entschieden, gibt es keinen Vertrag und es leben nur noch neun Flüchtlinge hier. Ich habe die Frau Landeshauptfrau in meinem Schreiben nun an dieses Versprechen erinnert", sagte der Pater laut Kathpress.

"Entscheidend ist, dass die Jugendlichen rechtskonform und nach den gesetzlichen Vorgaben versorgt werden. Wo das stattfindet, liegt im Ermessen des Landesrates", reagierte das Büro von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) laut "Kurier" (Samstag-Ausgabe). "Die Gesetze und nicht die Politiker sind die Richtschnur, an die sich alle zu halten haben," hieß es demnach zur Kritik von Pater Franz Helm.