Sowohl in Österreich wie auch in Europa werden derzeit nur sporadische Influenza-Infektionen registriert. Das Diagnostische Influenza Netzwerk Österreichs (DINÖ) hat am Montag jedoch darauf hingewiesen, dass in den vergangenen Jahren die Fallzahlen nach den Weihnachtsferien jeweils rasch angestiegen sind.

Zu diesem Zeitpunkt erhöhe sich das Erkrankungsrisiko für Kinder und damit auch für Personen in ihrem Umfeld stark, und daher sei es wichtig, die Durchimpfungsraten bei Kindern zu verstärken. Betrachtet man die Daten der vergangenen Influenza-Saison im Detail, so sieht man, dass die Virusaktivität ab der zweiten Jänner-Woche stark angestiegen ist und drei bis vier Wochen später ihren Höhepunkt erreichte, schrieb das Netzwerk. Bei älteren Personen könne sich das Ansteckungsrisiko bereits zu den Feiertagen erhöhen. Impfexperten raten daher spätestens jetzt zu einer Immunisierung.

Anfang Jänner steigt das Risiko

Mit Anfang Jänner und dem Ende der Schulferien, erhöht sich das Erkrankungsrisiko für Kinder und damit auch für Personen in ihrem Umfeld stark. Kommt es zu einer Influenza-Infektion bei Kindern, verläuft diese meist glimpflich, aber eben nicht immer. Auch Kinder können in seltenen Fällen schwer erkranken. Schwere Komplikationen wie Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder eine Entzündung des Gehirns können vereinzelt auftreten.

In Österreich sind in der vergangenen Influenza-Saison neun Kinder an der Infektion trotz Spitalsaufnahme und intensivmedizinischer Behandlung gestorben. Sechs von ihnen waren ungeimpft, bei drei Kindern war der Impfstatus nicht bekannt. Weitere 1900 Kinder mussten wegen der Schwere der Influenzaerkrankung im Spital aufgenommen werden.  „Bei Kindern kann sich die Krankheit innerhalb weniger Tage stark verschlechtern“, erklärt der Kinderarzt und Impfreferent der Wiener Ärztekammer Peter Voitl, „das macht sie bei ihnen so besonders tückisch. Im Gegensatz dazu ist eine Impfung weder gefährlich noch schmerzhaft. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis spricht eindeutig dafür – sowohl bei Kindern wie auch bei allen anderen Risikogruppen wie Schwangeren, chronisch Kranken oder älteren Personen.“

Kinderimpfungen schützen auch Erwachsene

"Wichtig ist es daher, die Durchimpfungsraten bei Kindern zu erhöhen", so der Experte. Dies erhöht nämlich nicht nur den Schutz für die Kinder selbst, sondern auch jenen für Erwachsene, insbesondere für Gruppen, die entweder nicht oder nicht ausreichend durch eine Impfung geschützt werden können. In England läuft derzeit sogar ein Pilotprogramm, das die Auswirkungen von Kinderimpfungen auf die geimpfte und ungeimpfte Bevölkerung untersuchen soll.

Senioren sind jedoch nicht erst nach den Ferien, sondern bereits währenddessen besonders stark gefährdet. Wer heuer noch nicht geimpft ist, sollte dies daher dringend nachholen. Ältere Menschen kommen nämlich während der Weihnachtsferien häufiger mit Kindern und anderen potenziellen Überträgern zusammen als während der Schulzeit, was die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung für sie vergleichsweise größer macht.

Impfschutz aufbauen dauert

Bis der Impfschutz aufgebaut ist, dauert es bis zu zwei Wochen. (8) „Um rechtzeitig zu den Feiertagen beziehungsweise bis zum Jahreswechsel und dem Schulstart im neuen Jahr geschützt zu sein, sollte man sich also spätestens jetzt impfen lassen“, betont der Impfexperte. Impfstoff ist in ausreichenden Mengen vorhanden. Auch vom neuen Vierfachimpfstoff, der sowohl zwei A- als auch zwei B-Virusstämme abdeckt und somit den breitesten Impfschutz bietet.