Der Abschuss zweier Steinböcke hat dem Bürgermeister der Vorarlberger Gemeinde Laterns (Bezirk Feldkirch), Heinz Ludescher, Ärger eingebracht und zum Stammtischthema werden lassen. Zum einen wollte Ludescher - wie erlaubt - nur einen Steinbock schießen, zum anderen ließ er die Tiere von der Bergrettung bergen, berichteten die "Vorarlberger Nachrichten" in ihrer Dienstag-Ausgabe.

Der Vorfall ereignete sich bereits im August am Ragazer Blanken (2.051 Meter) in Damüls (Bezirk Bregenz). Der passionierte Jäger Ludescher schoss auf einen Steinbock, der aber offensichtlich nicht auf der Stelle tot war. Also lud Ludescher seine Waffe nach und schoss ein weiteres Mal - wobei er irrtümlicherweise auf ein anderes Tier zielte. "Zu seinem eigenen Erstaunen stellte er später fest, dass es sich um zwei verschiedene Tiere handelte", zitierten die "VN" aus dem Protokoll der Behörden.

Bergrettung barg die Tiere

Doch damit war der missglückte Jagdausflug noch nicht beendet. Ludescher sah sich nicht in der Lage, die geschossenen Steinböcke selbst zu bergen und alarmierte die Bergrettung. Der kostenlose Einsatz wurde von der Bergrettung allerdings als gerechtfertigt angesehen. "Es wäre unverantwortlich gewesen, wenn sich jemand, der nicht über die entsprechende Ausrüstung und Erfahrung verfügt, bei einer Bergung selbst in Gefahr gebracht hätte", sagte Bernd Madlener, Ortsstellenleiter der Bergrettung Damüls. Zudem verwies Bergrettung-Landesleiter Martin Burger auf die Statuten des Vereins - in diesen sei die Bergung von Tieren im alpinen Gelände festgehalten.

Für Ludescher, der sich persönlich nicht äußern wollte, hat der Abschuss der beiden Steinböcke dennoch Konsequenzen. Da im Revier nur ein Steinbock zum Abschuss genehmigt war, droht ihm laut "VN" nun eine - nicht nur finanziell - "schmerzhafte Strafe". Es sei davon auszugehen, dass Ludescher in den nächsten Jahren kein Steinwild mehr schießen dürfe.