Männer gehen nach wie vor selten in Karenz. Das zeigen aktuelle Zahlen der Statistik Austria über die vom Bund im Vorjahr ausgezahlten Familienleistungen. Demnach waren im Dezember nur 3,8 Prozent der Bezieherinnen und Bezieher von Kinderbetreuungsgeld Männer. In Summe hat der Familienlastenausgleichsfonds 7,0 Mrd. Euro ausgeschüttet. Familienbeihilfe wurde für 1,75 Mio. Kinder bezogen.

Das meiste Geld fließt in die Familienbeihilfe, die unabhängig vom Einkommen der Eltern für alle Kinder bis 18, sowie für Studenten bis maximal 25 gewährt wird. 2017 flossen so 3,4 Mrd. Euro für 1.750.977 Kinder.

327.666 Kinder ausländischer Eltern

Unter den Beziehern sind auch 327.666 Kinder ausländischer Eltern. Für einen Teil davon - nämlich für Kinder, die auch im Ausland leben - hat die Regierung ja eine Kürzung angekündigt. Beschlossen wurde das allerdings noch nicht. Zuletzt gab es sowohl europarechtliche Bedenken als auch Proteste von österreichischen Diplomaten im Ausland, die ebenfalls von der "Indexierung" der Familienbeihilfe betroffen wären. Im Nicht-EU-Ausland würde die Familienbeihilfe ganz gestrichen.

Nach der Familienbeihilfe zweitgrößter Förderposten ist das Kinderbetreuungsgeld (1,2 Mrd. Euro), vor Schüler- und Lehrlingsfreifahrten (432 Mio. Euro) und Schulbüchern (106 Mio. Euro). Das Kindergeld wird nach wie vor großteils von den Müttern in Anspruch genommen: Im Dezember waren 119.476 Frauen in Karenz, aber nur 4.773 Männer. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 auf 3,8 Prozent Männer-Anteil gegenüber Dezember 2016.

Nur ein Nischenangebot ist offenbar der im März 2017 neu eingeführte "Familienzeitbonus", vulgo "Papa-Monat". Damit können (in der Regel) Väter nach der Geburt 31 Tage zu Hause bleiben und 700 Euro Kindergeld beziehen, sofern der Arbeitgeber zustimmt. Später wird das dann vom Kindergeldkonto abgezogen. Im Dezember haben das 642 Personen in Anspruch genommen, davon 639 Väter und drei Mütter.