Mit Herz und Huhn: So könnte das Motto für ein neues Caritas-Projekt in Wien heißen. Am Rande des Wienerwalds werden ab sofort schwer behinderte Menschen auf einer Art Mini-Bauernhof betreut - auf dem auch ein Halbes Dutzend Hühner lebt. Die Klienten sollen dort "sinnstiftende Tätigkeiten" mitten in der Natur verrichten können, sagte Leiter Werner Svec am Montag bei der offiziellen Eröffnung.

"Maria Wald" gehört zum Caritas-Standort "Am Himmel" nahe dem Cobenzl. Dort gibt es bereits eine inklusive Schule - sie wird derzeit umgebaut -, eine Gärtnerei und Wohnmöglichkeiten für Personen mit Behinderung. Mit der Renovierung und Wiederbelebung eines zuletzt verfallenen Wirtschaftsgebäudes, das nach dem Krieg das damalige Kinderheim mit landwirtschaftlichen Gütern versorgte und danach jahrelang nur noch als Lagerhalle genutzt wurde, hat man das Tagesstrukturangebot jetzt noch einmal erweitert.

Hühner und Ziegen

Neun Klienten können hier tätig sein und in zwei betreuten Wohngemeinschaften leben. Neben der Fütterung von aktuell neun Hühnern, die am Gelände sind, stehen die Pflege von Selbsterntebeeten oder einfache Arbeiten mit Holz - etwa um kleine Zierzäune anzufertigen - am Programm. "Es braucht solche Mutmachprojekte, um Menschen mit Behinderung in die Mitte der Gesellschaft zu holen", betonte Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner.

Laut Svec sollen bald nicht nur weitere Hühner, sondern auch Ziegen oder andere Kleintiere den Betreuern und Bewohnern Gesellschaft leisten. Das Projekt wird u.a. vom Fonds Soziales Wien, dem Bezirk sowie durch Mittel von Bund und EU unterstützt.