Auf zwei Teststrecken in Nieder- und Oberösterreich ist seit 1. August Tempo 140 erlaubt. Mit dem Verlauf des von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) in Auftrag gegebenen Tests sei man zufrieden. "Da wir den Testbetrieb aber auf ein Jahr ausgelegt haben, können wir nach einem Monat kein endgültiges Fazit ziehen, da der Beobachtungszeitraum dafür noch zu kurz ist", hieß es aus dem Ministerium.

Entscheidung im August 2019

Laut Pressereferent Herwig Götschober gab es bisher keine Abweichungen zum Vorjahr. Generell habe man registriert, dass die neue Regelung von den Autofahrern sehr gut und diszipliniert angenommen wird. Das Verkehrsministerium stehe auch in ständigem Kontakt mit den Zuständigen der Asfinag, die das Pilotprojekt mit Vorher-Nachher-Messungen begleitet. Konkret wurden noch bei Tempo 130 und werden künftig in den betroffenen Abschnitten Luftgüte, Lärm, Durchschnittsgeschwindigkeiten und Unfallzahlen ermittelt. Auf Basis der Vergleichswerte will das Verkehrsministerium im August 2019 entscheiden, ob Tempo 140 beibehalten und ausgeweitet wird. Infrage kommen weniger als 50 Prozent der heimischen Autobahnkilometer, gab der Verkehrsminister im Juli bekannt.

Besondere Auffälligkeiten gebe es bisher in nicht, sagte Ferdinand Zuser, Leiter der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich, über den Pilotversuch auf der A1 (Westautobahn) in Niederösterreich zwischen Melk und Oed (Bezirk Amstetten). Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres würden sich sowohl beim Unfallgeschehen als auch bei den Geschwindigkeitsmessungen keine gravierenden Änderungen bzw. Auswirkungen zeigen.

Mit jeweils vier blieb die Zahl der Personenschäden in diesem Abschnitt gleich, so Zuser, der darauf verwies, dass für Vergleiche auch Komponenten wie Witterung und Fahrbahnverhältnisse zu berücksichtigen seien. Sachschäden gab es sogar weniger. Dies sei wohl der Tatsache geschuldet, dass der Bereich 2017 noch Baustelle war.

Die Landespolizeidirektion Oberösterreich blieb bei ihrer bereits zum Start des höheren Tempolimits veröffentlichten Feststellung, dass der Bereich mit dem 140er wie jeder anderer Straßenabschnitt im Bundesland kontrolliert werde. Es würden jedoch keine gesonderten Aufzeichnungen über Übertretungen von der Polizei geführt. Bis dato sei es zu keinen Unfällen oder dergleichen gekommen. Die Erfahrungen der Autobahnpolizisten würden nach ihrem subjektiven Eindruck positiv ausfallen: Die überwiegende Mehrheit der Lenker halte sich an die 140er- Beschränkung.

Theoretisch 159 km/h

Wer auf den rund 88 Kilometern zwischen Melk und Oed sowie den 32 Kilometern zwischen Haid und Sattledt zu schnell unterwegs ist, kann mit einer gewissen Toleranz bei den Messungen rechnen - und damit im Land ob der Enns theoretisch sogar mit knapp unter 159 km/h straflos davonkommen.

Keine Zahlen gibt es übrigens zum im Mai in Kraft getretenen gesetzlichen Verbot des Rauchens im Pkw, wenn sich Kinder oder Jugendliche darin befinden. Seit Juni dürfte gestraft werden, jedoch wird dieses Delikt im Innenministerium nicht gesondert erhoben, da dies ein unnötig hoher Verwaltungsaufwand wäre.