Wiens Radfahrer nähern sich ungeregelten Radfahrerüberfahrten zu schnell an. Messungen des ÖAMTC von Mitte Juli bis Mitte August in mehreren innerstädtischen Bezirken ergaben, dass 89 Prozent der 338 von ihnen beobachteten Radfahrer das von der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgeschriebene Limit von zehn km/h missachteten. Die gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 19 km/h.

Der Mobilitätsclub befragte zudem 201 Radfahrer von Ende Juli bis Anfang August, ob sie mit den Vorgaben der StVO für ungeregelte Radfahrerüberfahrten vertraut wären. Demnach darf nicht unmittelbar vor einem herannahenden Fahrzeug und für dessen Lenker überraschend die ungeregelte Überfahrt überquert werden. Ein Drittel der Befragten wusste darüber nicht Bescheid. Die Hälfte konnte die Höchstgeschwindigkeit von zehn km/h nicht benennen.

32 Radunfälle endeten tödlich

2017 passierten österreichweit 7.501 Fahrradunfälle, 32 waren tödlich, berichtete der ÖAMTC unter Berufung auf die Statistik Austria. Seit 2013 ist die Zahl der Unfälle um 18 Prozent gestiegen. Mit dem aktuellen Trend zum E-Bike und dem wachsenden Bestand an Elektrofahrrädern steigt auch die gefahrene Geschwindigkeit und damit die Unfallgefahr an.

Prinzipiell solle "an Radfahrerüberfahrten immer bedacht werden, dass man gesehen werden muss, um seinen Vorrang als Radfahrer geltend machen zu können. Daher sollte man sich langsam nähern und Blickkontakt zum Fahrzeuglenker suchen", erklärte ÖAMTC-Techniker David Nose. Aber auch Fahrzeuglenker dürfen sich einer Radfahrerüberfahrt nur so schnell nähern, dass sie jederzeit davor stehen bleiben könnten.