Im Fall eines Missbrauchsverdachts an einem Gymnasium im Wiener Umland ist nun die Anklage gegen einen Lehrer fertig, berichtete der "Kurier" am Samstag. Demnach soll der Prozess gegen den 37-Jährigen, der sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe Ende November 2017 suspendiert worden war und inhaftiert wurde, am 25. Juni am Landesgericht Korneuburg stattfinden.

Laut der Tageszeitung soll der Professor für Geografie und Technisches Werken "mit perfiden Methoden während des Unterrichts mindestens vier Schülerinnen im Alter von elf und zwölf Jahren schwer sexuell missbraucht" haben. Die Mädchen hätten konkrete Vorfälle - etwa bei "Experimenten" im dunklen Werkraum - geschildert. Ursprünglich war man von weit mehr Opfern ausgegangen, für Tathandlungen hätten aber stichhaltige Beweise gefehlt. Bei einer Hausdurchsuchung seien Fotocollagen mit Pornobildern gefunden worden.

Persönlichkeitsstörung

Dem psychiatrischen Sachverständigengutachten zufolge weise der Verdächtige eine tiefliegende Persönlichkeits- und Sexualstörung auf. Die Staatsanwaltschaft verlange daher - neben einem Berufsverbot - eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, was die Anwältin des Mannes bekämpfen wolle. Ihr Mandant sei voll einsichtig und unterziehe sich jeder Therapie. Den Vorwurf des Missbrauchs der Amtsgewalt, weil der Pädagoge einer Schülerin einen USB-Stick mit Infos zur Maturaprüfung gegen Sex angeboten haben soll, wolle die Verteidigerin ausräumen, schrieb der "Kurier".