Ein Ammoniak-Austritt in der Produktion bei Egger Getränke in St. Pölten-Unterradlberg am Samstag hat ein Fischsterben ausgelöst. Unternehmensangaben vom Dienstag zufolge war verunreinigtes Wasser in die Kanalisation und in weiterer Folge in den Mühlbach gelangt. Die Wiedergutmachung des Schadens sei bereits angelaufen.

Seit Montagabend gebe es "Klarheit darüber, dass die Verunreinigung des Mühlbaches von Egger Getränke verursacht wurde", hieß es in einer Aussendung. "Das Unternehmen stand und steht zu jedem Zeitpunkt in laufendem Austausch mit den Behörden."

Zu dem Austritt hatte nach Egger-Angaben ein bei Wartungsarbeiten zu lange geöffnetes Ventil an einem Kälteaggregat geführt. Ein Teil des Ammoniaks sei auch in den Kanal abgesunken. "In Folge kam es zu einer Fehleinschätzung in der Beseitigung der Ammoniakdämpfe: Die Mitarbeiter wollten den beißenden Geruch dämpfen und haben Wasser in den Abfluss geleert, wodurch es zur Laugenbildung kam."

"Wir bedauern den entstandenen Schaden in aller Form und setzen alles daran, den Vorfall im Detail zu analysieren sowie die Schäden zu beheben. Gemeinsam mit Fischerei-Sachverständigen und dem örtlichen Fischereifachverband werden wir das ökologische Gleichgewicht im Mühlbach so rasch wie möglich wiederherstellen," betonte Egger Getränke-Geschäftsführer Kurt Ziegleder. Gespräche mit den Betroffenen fänden bereits statt.

Krisenteam einberufen

Nach dem Vorfall seien sofort ein Krisenteam einberufen und Sachverständige an Bord geholt worden. Eine Sachverhaltsdarstellung bei der Polizeidienststelle Herzogenburg über den Ammoniak-Austritt sei noch am Samstag erfolgt. Eine weitere sei Montagabend bei der Polizei und beim seitens des Landes Niederösterreich zuständigen Gewässerschutz erstattet worden. Zu diesem Zeitpunkt sei aufgrund von Untersuchungen festgestanden, dass die Verunreinigung des Mühlbaches "durch den Ammoniak-Austritt in der Produktion sehr wahrscheinlich ist".

Nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich vom Dienstag sind Fische bis zur Einmündung der Traisen in die Donau verendet. Es handle sich dabei um einen Bereich von etwa 14 Kilometern, teilte Sprecher Walter Schwarzenecker mit. Auch Fischereibetriebe seien betroffen. Ermittelt werde seitens der Umweltgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich.