Im Zuge eines Streits um Geld hat ein 16-Jähriger Mittwochfrüh einen 14-Jährigen vor einer Schule in Wien-Währing niedergestochen. Laut Polizei wurde der mutmaßliche Täter festgenommen, sein schwerverletztes Opfer ins nahegelegene AKH eingeliefert und im Schockraum behandelt. Mittwochnachmittag schwebte er noch immer in Lebensgefahr.

Die beiden Jugendlichen hatten sich offenbar vor dem Polytechnikum im Bereich Schopenhauerstraße/Vinzenzgasse verabredet. Im Zuge des Streits soll der Jüngere Geld vom Älteren gefordert haben. Dabei versetzte der Kroate dem Österreicher mit arabischen Wurzeln gegen 7.45 Uhr einen Stich in den Bauch. Die Wiener Berufsrettung brachte nach der Erstversorgung das Opfer ins Spital. Ob die Verletzung lebensgefährlich ist, konnte eine Sprecherin zunächst nicht sagen.

Der mutmaßliche Täter ist Schüler der Polytechnischen Schule in der Schopenhauerstraße 81. Nach inoffiziellen Angaben war das Opfer früher ebenfalls dort in die Schule gegangen, jedoch suspendiert worden.

Mordversuch wegen Schwester

Die Polizei ermittelt mittlerweile wegen Mordversuchs. Bei der Tatwaffe handelte es sich um ein 30 Zentimeter langes Küchenmesser. Die polizeiliche Einvernahme des Festgenommenen ist abgeschlossen. Offensichtlich fühlte sich der 14-Jährige in seiner Ehre gekränkt, weil der 16-Jährige seine Schwester vor Mitschülern als hübsch bezeichnet hatte. Daraufhin forderte der 14-Jährige vom 16-Jährigen mehrmals Geld und bedrohte ihn mit dem Tod, falls er ihm dieses nicht geben würde. Nachdem der 16-Jährige dem 14-Jährigen laut eigener Aussage einmalig 100 Euro gegeben hatte, forderte dieser noch mehr Geld. Für den heutigen Morgen vereinbarten beide einen Treffpunkt, wobei der 16-Jährige ein Küchenmesser bei sich hatte. Nach erfolgter Einvernahme gehen die Ermittler nun nicht von absichtlich schwerer Körperverletzung, sondern von versuchtem Mord aus

16-Jähriger stach 14-Jährigen vor Wiener Schule nieder

Bestürzung über Tat

Ein Sprecher des Stadtschulrats zeigte sich bestürzt über den Vorfall. Schulpsychologe, Sozialarbeiter und Jugendwohlfahrt waren in der Schule im Einsatz.

Bereits am 15. September 2005 war die Polytechnische Schule in Währing Schauplatz einer Bluttat gewesen: Ein 16-Jähriger war in der Großen Pause mit einem Fixiermesser auf einen 14 Jahre alten Mitschüler losgegangen und hatte diesen "ohne wirklichen Anlass" erstochen, wie es in der Urteilsbegründung des Erstgerichts hieß. Der Jugendliche wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt

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