Die Studentin befand sich am Bahnhof Praterstern in einer Damentoilette, als die Jugendlichen in die WC-Anlage eindrangen und sich an ihr vergingen, berichtete die Polizei. Passanten verständigten die Polizei, das Trio flüchtete. Sie wurden noch in der Nacht festgenommen.

Angriff auf öffentlicher Toilette

Die junge Frau war mit einer 30 Jahre alten Freundin in der Stadt unterwegs gewesen. Kurz vor 1.00 Uhr machten sich die beiden auf den Heimweg. Während die 30-Jährige am Bahnhof Praterstern den Bankomat aufsuchte, um Geld zu beheben, ging die 21-Jährige auf das öffentliche WC. Dabei wurde sie offenbar bereits von den drei afghanischen Asylwerbern im Alter von 16 und 17 Jahren verfolgt. 

Die Frau dürfte aus ungeklärten Gründen die Toilettentüre nicht verriegelt haben. Einer der Männer packte die Studentin und hielt sie fest, während die beiden anderen nacheinander die Frau vergewaltigten, schilderte Polizeisprecher Roman Hahslinger den Tathergang. Die Jugendlichen drückten die 21-Jährige fest mit dem Oberkörper zu Boden, schlugen ihren Kopf auch mehrmals gegen die WC-Schüssel. Die Frau versuchte vergeblich, sich zu wehren. Die Angreifer hielten ihr auch Mund und Nase zu, sodass sie nicht um Hilfe rufen konnte. 

Großangelegte Suche

Nach der Tat flüchteten die Afghanen. "Als die Freundin der Studentin kurz danach nachschaute, fand sie die junge Frau in der Toilette am Boden liegend", schilderte Hashlinger. Die 30-Jährige rannte raus und rief um Hilfe, mehrere Passanten wurden auf die Flüchtenden aufmerksam und verständigten die Polizei.

Die Exekutive rückte mit einem Großaufgebot aus, neben Bezirkskräften waren auch Beamte der Wega und Diensthunde im Einsatz. Einer der mutmaßlichen Täter wurde kurze Zeit später in der Venediger Au nahe der U-Bahnstation festgenommen. Um 1.30 Uhr klickten für die beiden anderen Jugendlichen im Stuwerviertel die Handschellen. "Alle drei Tatverdächtigen ließen sich widerstandslos festnehmen", sagte Hahslinger. 

Befragung der Verdächtigen noch ausständig

Das Opfer wurde sofort medizinisch versorgt und anschließend zur Versorgung ins Spital gebracht. Sie hatte aufgrund der Brutalität auch starke Schmerzen im Bereich des Oberkörpers, sagte Hahslinger. Jedoch konnte die Studentin noch in der Nacht ihre Aussage vor der Polizei machen. "Eine stationäre Aufnahme lehnte sie ab", sagte Christoph Mierau, Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Die Einvernahme der Männer war am Freitagvormittag noch ausständig.

Erhöhte Polizeipräsenz in Leopoldstadt

Der Praterstern gilt in Wien als ein sozialer Brennpunkt. Die Polizei erhöhte zuletzt ihre Präsenz. "Täglich sind mehr als 100 Polizisten am und rund um den Praterstern im Einsatz", sagte Hahslinger. Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten im Umfeld des Pratersterns zu brutalen Übergriffen. Die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen ist in Wien jedoch "nicht gestiegen", betonte Hahslinger. "Die Zahlen sind genauso hoch wie im ersten Quartal im Vorjahr."