Laut dem Wetterdienst UBIMET drohen im Rheinland Windgeschwindigkeiten von teils über 100 km/h sowie kräftige Schauer und Gewitter samt Starkregen und Hagel.In den umliegenden Mittelgebirgen sind sogar Spitzen von über 120 km/h nicht ausgeschlossen. „Die stärksten Böen treten dabei um die Mittagszeit bzw. am Nachmittag mit dem Durchzug der Kaltfront auf“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „In den Hochlagen der Pfalz, am Hunsrück und im Taunus, aber auch im Schwarzwald sind sogar Orkanböen von mehr als 120 km/h zu befürchten.“ Dazu muss man im Zuge der Kaltfront verbreitet mit kräftigen Schauern samt Starkregen und Hagel rechnen. Selbst Blitz und Donner können dabei sein.

Faschingswetter in Österreich

Im Österreich geht es am Rosenmontag und am Faschingsdienstag deutlich ruhiger zu. Auf den Bergen muss man zwar ebenfalls mit Sturmböen von mehr als 100 km/h rechnen, in den Niederungen ist Sturm vorerst aber kein Thema. „Nur in den typischen Föhnregionen sowie im östlichen Flachland kann der Wind mitunter kräftig durchgreifen“, sagt Lukas. Dazu ist es in Vorarlberg sowie in Osttirol und Kärnten an beiden Tagen oft trüb mit etwas Regen und Schneefall. Sonst lockert der föhnige Südwestwind die Wolken länger auf und mit 5 bis 16 Grad bleibt es mild.

Hintergrund Sturmtief "Ruzica"

Der Grund für den Deutschen Karnevalssturm ist eine starke West- bis Südwestströmung an der Südflanke eines großen Tiefs mit Kern im Bereich der Färöer-Inseln. In dieser Strömung bilden sich immer wieder Randtiefs, die in rascher Folge mit ihren Fronten West- und Nordwesteuropa überqueren. Ein solches Randtief ist am Montag das Sturmtief 'Ruzica'.

Neuschnee für den Süden

Pünktlich zu den Semesterferien in Kärnten kündigen sich ab Dienstagnachmittag für den äußersten Süden Österreichs große Neuschneemengen an. Bis zu 50 cm der weißen Pracht erwartet der Wetterdienst UBIMET bis Mittwochvormittag an der Grenze zu Italien und Slowenien. Die Nordalpen präsentieren sich dagegen am Dienstag noch föhnig und frühlingshaft mild, ehe eine Kaltfront auch hier einige Zentimeter Neuschnee bis in die Täler bringt. Ein nachhaltiger Wintereinbruch im Flachland ist aber weiterhin nicht in Sicht.

Bereits am Dienstagvormittag beginnt es in den südlichen Teilen Kärntens und Osttirols zu regnen, die Schneefallgrenze liegt aber noch über 1.000 m. „Im weiteren Verlauf verstärken sich Regen und Schneefall allmählich, mit zunehmender Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze rasch auf etwa 700 m“, so UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes. „In der Nacht auf Mittwoch wird der Schneefall dann noch stärker und breitet sich auf das gesamte Bergland aus.“ Die größten Neuschneemengen kommen dabei vom Lesach- über das Gailtal und die Karawanken bis zur Koralpe zusammen. Hier fallen in den Tälern örtlich 50 cm der weißen Pracht, auf den Bergen sogar bis zu 100 cm. Aber auch im restlichen Kärnten und in den südlichen Teilen Salzburgs fallen oberhalb von 700 m zwischen 20 und 30 cm Neuschnee.

Föhn an der Alpennordseite hält dagegen

Typisch für eine solche Wetterlage ist neben dem kräftigen Schneefall beziehungsweise Regen südlich des Alpenhauptkamms stürmischer Föhn an der Alpennordseite. „Von Vorarlberg bis zum Mostviertel hält der Föhn die Schneewolken am Dienstag lange Zeit zurück und treibt die Temperaturen mit bis zu 16 oder 17 Grad in frühlingshafte Höhen“, sagt Brandes. „Die Hotspots werden dabei die Föhnstriche wie etwa das Walgau und das Salzkammergut sein, aber auch in der Südsteiermark wird es mit rund 15 Grad sehr mild.“ Mit einer kräftigen Kaltfront kühlt es zum Mittwoch hin im Großteil des Landes um rund 10 Grad ab, zweistellige Höchstwerte gehören dann der Vergangenheit an.

Lawinengefahr steigt weiter an

Bis Mittwochfrüh weht in den Alpen kräftiger bis stürmischer, föhniger Südwestwind. Anschließend dreht der Wind zwar auf Nordwest, bleibt dabei jedoch ausgesprochen kräftig. „In den neuschneereichen Gebirgsgruppen sorgen Windspitzen von 70 bis 100 km/h für entsprechend große Triebschneeablagerungen, die Bindung zur Altschneedecke ist verbreitet nur schwach ausgeprägt“, so Brandes. „So muss oft mit einer erheblichen (Stufe 3 von 5), vereinzelt sogar mit einer großen Lawinengefahr (Stufe 4 von 5) gerechnet werden.“ Durch die Winddrehung sind zur Wochenmitte dann sowohl nordwärts als auch südwärts ausgerichtete Hänge und Rinnen besonders anfällig. Oftmals reicht hier die geringe Zusatzbelastung durch einen einzelnen Skifahrer aus, um eine Lawine auszulösen.