Bei der Falschgeld-Sicherstellung handelt es sich um eine der größten seit Einführung des Euro in Österreich. Dem Landeskriminalamt Wien sei gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt ein "großer Schlag gegen die organisierte Kriminalität" gelungen, hieß es in einer Aussendung.

Wo das Falschgeld hergestellt wurde, ist nach Angaben von Polizeisprecher Roman Hahslinger noch Gegenstand von Ermittlungen, die via Interpol auf Ungarn ausgedehnt wurden. Unter den Festgenommenen befinde sich der mutmaßliche Drahtzieher des gescheiterten Deals, ein 43 Jahre alter Ungar, der im Raum Bük nahe der österreichischen Grenze wohnte.

Ins Visier der Ermittler war zunächst der Burgenländer geraten, der nach Angaben der Polizei einem Interessenten in einem Wiener Innenstadt-Cafe das Falschgeld zum Preis von 150.000 Euro zum Kauf angeboten hatte. Der potenzielle Käufer, nach Darstellung der Behörde ein Privatmann, ließ sich drei "Blüten" - einen Hunderter, einen Fünfziger und einen Zwanziger - geben, kündigte an, vor Geschäftsabschluss deren Qualität zu prüfen und ging zur Polizei.

Die Übergabe des Falschgelds wurde schließlich für Mittwoch vereinbart, statt des Interessenten erschien zum vereinten Treffpunkt am Montecuccoli-Platz in Hietzing allerdings auch getarnte Polizisten. Der 37-jährige "Verkäufer" nahm die vermeintlichen Abnehmer mit in seine Wohnung, wo er einen Koffer mit gefälschtem Geld im Nennwert von mehr als 292.000 Euro deponiert hatten. Die Finalisierung des Geschäfts erfolgte auf eine andere Weise, als der gebürtige Burgenländer vermutet hatte: Erst wurde er festgenommen und kurz danach die drei Männer und zwei Frauen aus Ungarn. Sie kamen offenbar in der Absicht in die Wohnung, den Erlös aus dem Deal abzuholen, und liefen der Polizei damit buchstäblich in die Arme.

Bis auf den 37-Jährigen habe keiner der Verdächtigen ein Geständnis abgelegt, sagte Polizeisprecher Hahslinger. Der als Angestellter beschäftigte Mann habe ausgesagt, er habe das Geschäft in Kommission abwickeln wollen. Über seine Motive machte die Polizei ebenso keine Angaben wie über die Qualität der gefälschten Banknoten.