Die regelmäßig aufbrechende "Koma-Saufen"-Debatte, in der vor allem Heranwachsenden und Jugendlichen der moralische "Schwarze Peter" zugespielt wird, ist laut den Umfrageergebnissen von GfK zu einem guten Teil falsch "lokalisiert". Anders als Medienberichte vielfach suggerieren, kann das exzessive Trinken laut GfK-Studie nicht primär den jüngeren Altersgruppen zugeordnet werden.

"Durchschnittlich sind es drei Prozent in allen Altersgruppen, die wiederholt im genannten Ausmaß über die Stränge schlagen, die Älteren machen das aber eher im privaten Rahmen", stellt Rudolf Bretschneider zu dem Problem fest.

Weniger kontrolliert aber seltener

Die Studie legt außerdem nahe, dass jüngere Menschen in Österreich seltener trinken, aber weniger kontrolliert mit Alkohol umgehen können. Nur sechs Prozent der Generation Z (15 bis 18 Jahre) sagte beispielsweise, in den letzten zwölf Monaten mehrmals pro Woche Alkohol getrunken zu haben - bei der 68er- und der Kriegsgeneration war es dagegen mehr als ein Drittel. Umgekehrt erklärte jeder zehnte 15- bis 18-Jährige und jeder fünfte 19- bis 38-Jährige, in den vorangegangenen zwölf Monaten mindestens zwei Mal pro Monat deutliche alkoholisiert gewesen zu sein.

Bei dem Symposium gibt es auch eine Podiumsdiskussion mit Justizexperten zum Thema "Cannabis-Therapie". Organisatorin Gabriele Fischer: "Hier geht es um die Frage, das Cannabis zum Beispiel in der Schmerztherapie kann. In Deutschland wird es ab 2016 offenbar Marihuana auf Verschreibung geben. In den USA ist es rund 20 Bundesstaaten zugelassen worden." Der breitere Zugang von Patienten, zum Beispiel Personen mit chronischen Schmerzen, in Deutschland soll auch durch die Krankenkassen ermöglicht werden.

Laut Psychiaterin Gabriele Fischer sei auch zu diskutieren, was eine Erhöhung der Grenzmengen für den Besitz von Marihuana etc. bringen könnte. Ein Großteil der Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz entfällt nämlich auf den Besitz geringer Quantitäten.