Durch Zufall ist ein tschechisch-österreichischer Drogenring, der seit Mitte 2013 über 20 Kilo Cannabis verkauft haben soll, in Linz aufgeflogen. Weil ein Mitglied der Bande beim Wechseln von Falschgeld erwischt wurde und dabei eine stark nach Cannabis riechende Tasche mit sich trug, forschten die Ermittler nach, so die oö. Polizei am Freitag. Die Bilanz: Fünf Festnahmen und 30 Anzeigen.

Die Hauptverdächtigen sind eine 24-jährige Frau und zwei 23 und 25 Jahre alte Männer aus Tschechien sowie ihre beiden Hauptabnehmer, zwei Linzer im Alter von 20 und 27 Jahren. Die Tschechen sollen in den vergangenen eineinhalb Jahren über 20 Kilogramm Cannabis - laut Polizei von bester Qualität - nach Österreich geschmuggelt und hier an die beiden Linzer verkauft haben. Die österreichischen Zwischenhändler lagerten die Drogen in ihrem Keller, wo bei einer Hausdurchsuchung zwei Kilo Cannabis und mehrere tausend Euro Bargeld sichergestellt wurde.

Wegen Falschgeld aufgeflogen

Anfang November wollte der 25-Jährige in einer Linzer Bank eine gefälschte 50 Euro-Note, die ihm seine Komplizen als Lohn für seine Fahrerdienste gegeben hatten, wechseln lassen. Dass sie ihm eine Blüte angedreht hatten, dürfte er nicht gewusst haben. Der Bank fiel das aber sehr wohl auf, die Mitarbeiter holten die Polizei.

Die zu Hilfe gerufenen Beamten bemerkten, dass die Tasche des Mannes stark nach Cannabis roch. Weil sich aber keine Drogen darin befanden, durchsuchten sie die Mistkübel in der näheren Umgebung. Prompt entdeckten sie ein Paket mit 300 Gramm Cannabis, auf dem Fingerabdrücke des 25-Jährigen waren. Weitere Ermittlungen führten die Kriminalisten zu seinen Komplizen und zu einer Reihe von Abnehmern.