Der Weihnachtsfilmklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ rückt schon lange vor dem Fest in den Fokus der Öffentlichkeit. Grund dafür ist der tschechische Schauspieler Pavel Trávníček (73), der im Film den Prinzen von Aschenbrödel verkörpert. Der 73-Jährige möchte am Dienstagabend die Investoren der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ nämlich auf ein innovatives Produkt aufmerksam machen. Gemeinsam mit Wolfgang Müller, einem in Salzburg lebenden Deutschen mit tschechischen Wurzeln, wirbt Trávníček für das traditionelle tschechische Gericht Svíčková in der praktischen Variante eines Fertigmenüs.

Tradition trifft Trend

Müller ist überzeugt, dass gerade in Wien großes Interesse an diesem kulinarischen Angebot bestehen könnte. Die Kombination aus Rinderfilet in cremiger Sauce, serviert mit böhmischen Knödeln und Preiselbeeren, sieht er als Delikatesse, die vor allem die zahlreichen in Wien lebenden Menschen tschechischer Herkunft oder mit Bezug zu Tschechien ansprechen dürfte. „Endlich bringen wir eines der besten Gerichte, das bisher in Österreich unbekannt war, zu den Menschen – egal ob sie tschechische Wurzeln haben oder nicht“, so Müller gegenüber „krone.at“.

Er betont, dass für jeden Tschechen die Svíčková der eigenen Großmutter unübertroffen sei. Müller selbst greift auf ein über hundert Jahre altes Rezept zurück, das in seiner Familie seit mindestens sechs Generationen zubereitet, genossen und geschätzt wird. Seine Version des Gerichts verzichtet auf Wurzelgemüse und Rotwein und setzt stattdessen auf Sauerrahm, Essig, Wacholderbeeren und Lorbeerblätter.

Trávníček bei einer Theateraufführung von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Jahr 2017
Trávníček bei einer Theateraufführung von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Jahr 2017 © POP-EYE/Andreas Wengel

Ob Trávníček und Müller die Investoren von ihrem kulinarischen Unternehmen überzeugen können, bleibt abzuwarten. Die Herausforderung ist groß, denn die Investoren stehen dem Geschäftsmodell skeptisch gegenüber. Heinrich Prokop äußert Bedenken hinsichtlich der Konkurrenzsituation und der Finanzierung des Markenaufbaus, während Christian Jäger darauf hinweist, dass er seinen Beitrag nur durch den Kauf und Verzehr des Produktes leisten kann.

Vom Märchenprinzen zum Theatermacher

Trávníček genießt als Schauspieler und Theaterregisseur in Tschechien Kultstatus. 1973 erregte er erstmals Aufmerksamkeit als Prinz in dem Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ an der Seite von Libuše Šafránková. Diese Rolle brachte ihm landesweite Anerkennung. Trávníček setzte seine Karriere mit Hauptrollen in weiteren Märchenproduktionen fort und gründete 1997 das Prager Theater Skeleton, wo er bis heute als künstlerischer Leiter und Schauspieler tätig ist.