Jana Jussner beendete mit Erfolg im September 2022 ihr Studium Ergotherapie. Ihre Schwester Theresa machte im Juni 2022 den Maturaabschluss. Für beide sollte ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Doch bevor das alltägliche Erwachsenenleben starten soll, machten sich die beiden Wernbergerinnen im Herbst vergangenen Jahres auf eine abenteuerliche Reise durch ganz Chile. Drei Monate lernten sie die Schönheit und Vielfalt der Natur kennen, machten neue Bekanntschaften und arbeiteten in familiären, chilenischen Betrieben.

"Chile hat uns vor allem wegen seiner unglaublich vielfältigen Landschaft in den Bann gezogen und uns auch dort gehalten", sagt Theresa als Resümee. In ihren drei Monaten auf Chile haben sie viele nette Leute kennenlernen dürfen, sind sie durch die wunderschöne Landschaft gewandert und haben Tiere, wie Vikunjas oder Guanakos, gesichtet. Insgesamt vier Wochen arbeiteten sie bei einem familiären Betrieb am Land und in einem Hostel. Kurz gesagt ging die Reise: "Von der südlichsten Stadt der Welt bis hinauf in die trockenste Wüste im Norden, jeder Tag war besonders und ein Erlebnis für sich." Die Reise hat rund 4500 Euro pro Person gekostet.

Von Flugzeug über Anhalter bis zu Boot: mit etlichen Verkehrsmitteln sind sie gereist. Hier: Punta de Choros
Von Flugzeug über Anhalter bis zu Boot: mit etlichen Verkehrsmitteln sind sie gereist. Hier: Punta de Choros © KK/Privat

Arbeit gegen Schlafplatz

Start war in Patagonien. Neben dem Schlendern durch die Städte, wanderten sie auch fünf Tage durch den Nationalpark Torres del Paine. Dort trafen sie auf viele Seen und Gletscher. Danach ging es in die Seengegend im Süden - Puerto Varas stand auf dem Programm. Um die Kultur, den Lebensstil und die Menschen von Chile kennenzulernen, haben sie beschlossen dort auch für eine Zeit lang zu arbeiten.

Jana und Theresa haben zwei Wochen bei einer Familie auf der Insel Chiloé mit angepackt. "Wir halfen bei einem Wiederaufforstungsprojekt und bei einem behindertengerechten Wanderweg mit", erzählt Jana. Weitere zwei Wochen arbeiteten die Schwester in Valparaíso in einem Hostel. Beide Male arbeiteten sie rein für einen Schlafplatz und die Verpflegung.

Über den Dächern der Stadt Punta Arenas.
Über den Dächern der Stadt Punta Arenas. © KK/Privat

Im Auto geschlafen

Der letzte Monat war dann wohl der aufregendste: Mit dem Auto waren die beiden Schwestern im Norden von Chile unterwegs. Bis zu der Atacamawüste sind sie gefahren und haben Geysire und Salzseen betrachtet. Geschlafen haben sie zu dieser Zeit hauptsächlich im Auto. Doch nicht nur das Auto war ihr Fortbewegungsmittel und Unterkunft, sondern während ihrer Reise sind sie auch per Anhalter, mit dem Bus, mit dem Boot, zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Genächtigt haben sie unter anderem in Hostels, Zelten, Hütten oder bei Freunden auf der Couch. "Jede Nacht war einzigartig", berichten die Schwestern: "Überall anders geschlafen, überall anders geträumt - der Sternenhimmel über uns war manchmal so schön, dass man nicht einschlafen will und dann aber auch manchmal von Smog überzogen."

Höhepunkte gab es gleich mehrere. "Die Highlights unserer Reise waren die schönen Landschaften, die vielen interessanten und netten Leute, die Kultur und die Tiere. Wir konnten Seelöwen, Pinguine, Flamingos, Vikunjas, Guanakos und Delfine sehen", erzählt Jana. Schlechte Erfahrungen haben die beiden Wernbergerinnen keine gemacht. Grund soll die Harmonie beider sein, laut den Schwestern ist eine so lange Reise nur mit dem richtigen Reisepartner möglich. "Chile wird für mich immer ein Symbol für eine unbeschwerte, lehrreiche und freie Zeit bleiben - besonders spannend und auf coolste Weise unvergessen!", so Theresa.

Mano del Desierto in der Atacamawüste.
Mano del Desierto in der Atacamawüste. © KK/Privat