Er ist der "beste Freund des Menschen", er ist dem hingebungsvoll haustierhaltenden Österreich jedes Jahr Milliarden von Euro wert, die dann in Nahrung und Pflege gesteckt werden. Kommt es einmal zu fatalen Bissattacken, sind Empörung und Aufregung riesig. Eben noch bedingungslose Hundetreue, dann der Angriff aus dem Nichts? Ein Zerrbild.

Im Gespräch mit Hundetrainern wie Anna Oblasser vom Animal Training Center bei Graz, die gesamtheitlich am Verhalten von Mensch und Hund ansetzt, wird klar: Die meisten Attacken wären vermeidbar. Signale des Canis lupus familiaris, die nicht wahrgenommen oder ihm gar falsch ausgelegt werden, Fehlhaltung, zu wenig Achtsamkeit, wenn es im Familienverband Kinder gibt. Zu jedem Hund, der zubeißt, gibt es auch eine Vorgeschichte.

Man ist gut beraten, sich von Profis beraten zu lassen, auf Rassen zu setzen, die zu einem passen, und sich mit seinem Hund zu beschäftigen. Ein Haustier kann eine wahre Bereicherung eines Menschenlebens sein, zu einem Familienmitglied werden. Entsetzen über Schnapper verpufft relativ schnell – in Trainings zu investieren, auch und gerade bei Hunden, die keine gute Kinderstube genießen durften, bleibt der bessere Ansatz.

Pfote drauf.