Es weht ein rauer Wind in Österreich. Schon mehrfach zeigte sich Caritas-
Direktor Herbert Beiglböck empört über die Abschiebepraxis, die in diesem Land vorherrscht. Der letzte Fall sorgte erst im August für Schlagzeilen. Da wurde eine Armenierin (67) abgeschoben, die in Graz ihren an
multipler Sklerose erkrankten Sohn (47) gepflegt hat. Der Mann, der im Rollstuhl sitzt und weder selbstständig essen noch für die Körperhygiene sorgen kann, ist wegen aufschiebender Wirkung trotz negativen Bescheids im Land geblieben – aber ohne die pflegende Mutter.
Jetzt kämpft ein Grazer um das Wohl einer kleinen, schwer kranken Krim-
Russin, die intensive medizinische Betreuung braucht und nur aus einem Grund nicht abgeschoben wird: weil sie nicht transportfähig ist. Ihre Mutter aber samt ihrer vierjährigen Schwester hat die Republik schon in die Ukraine abgeschoben. Der Vater darf zwar vorerst bei der Kleinen bleiben, aber die Familie hat man getrennt, dem Kind in schweren Stunden die Mutter genommen.