Eine Polemik vorneweg: Wenn es die Holding Graz Linien nicht binnen eines Jahres schaffen, ihre Fahrplananzeigen an Haltestellen zu modernisieren – wie soll es dann Bund, Land Steiermark und Stadt Graz gelingen, binnen eines Jahres den Verkehrsverbund umzustellen? Samt Finanzierungsverträgen mit Dutzenden Verkehrsunternehmen, vom kleineren Busbetreiber bis zu den mächtigen ÖBB? Noch dazu mit all den rechtsverbindlichen EU-Verordnungen im Rücken? Eben.

Deshalb findet sich im „Fahrplan“ für die Verkehrsverbundreform neben vielen Änderungen auch ein Kapitel frei von Veränderung: Der Verbundtarif bleibt der alte, die jährliche Tariferhöhung geht wie gehabt am 1. Juli über die Bühne. Das ist knochentrocken ehrlich, aber auch bedauerlich: Gerade die Verbundreform wurde als große Chance betrachtet, um die Tariferhöhungen bei den Öffis zumindest einzubremsen. Aber dazu kommt es (bis zur nächsten steirischen Wahl) nicht. Man investiert lieber ins Angebot, anstatt Tarife zu stützen.

Alsdann, wir Fahrgäste nehmen die Reformer beim Wort: Wir wollen ein Regionalbusangebot in S-Bahn-Qualität, neue Tramlinien – und obendrein echte Fahrplananzeigen.