Manche Schicksale begleiten, lassen nie mehr los. Ja, sie haben auch mit Armut zu tun, aber nicht mit jener, von der gerade lautstark die Rede ist. Also dass sich Menschen keinen Urlaub mehr leisten können oder dass „keiner hungern oder frieren soll“, wie viele derzeit mahnen.
Sie war blond, schlank und eine Kämpferin. Ihr Leben? Seit mehr als 20 Jahren pflegt sie ihren gelähmten Sohn, dreht ihn alle 20 Minuten um, damit er sich nicht wund liegt, kontrolliert die Beatmungsmaschine, saugt ihn bis zu 30 Mal am Tag ab, weil er nicht schlucken kann. Ihr Mann arbeitet in der Nacht, verdient 1500 Euro. Wenn der Sohn einmal die Augen schließt, weiß sie, dass alles passt, zweimal bedeutet ein Nein. Wie sie diese Belastung über Jahre ausgehalten hat?