Es ist nicht einfach, große Markierungen zu setzen, wenn sich vor einem ständig neue Schlaglöcher auftun. Karl Nehammer kennt das. Die Krisen der Gegenwart und die Verwerfungen in der Partei prägten die Monate als Kanzler. Für Perspektivisches blieb wenig Raum. Auch die Erwartungen einer neuen Programmatik im Vorfeld des Parteitages erwiesen sich als überhöht. Das große Bild, das Auskunft darüber gibt, was das sein könnte, eine moderne konservative Partei in Zeiten großer Unordnung, blieb am Samstag bestenfalls skizzenhaft. Die antikapitalistische Volte gegen die Stromversorger offenbart die Orientierungsnot. Alles fließt. Stattdessen viel Aufbruchsrhetorik: Um sie glaubhaft zu unterfüttern, hätte es dann doch ein paar leiser, selbstkritischer Anmerkungen zu den internen Schadensfällen bedurft. Sie unterblieben. Die Partei unterforderte sich.