Einige Tage, nachdem Salzburgs Landeshauptmann Haslauer über die Beschränktheit von Virologen gescherzt hatte, meldeten die Salzburger Spitäler den Notstand. Die geltenden medizinischen Standards sind in Gefahr. Dennoch lehnten die Landeshauptleute Haslauer und Stelzer einen regionalen Lockdown für Ungeimpfte ab. Das ist kurios, denn ein paar Tage später waren wir alle im – inzwischen vierten – Lockdown.

Dafür gab es sogar bei vielen Verständnis. Doch eine Frage kam immer wieder: Warum so spät? Das ist leicht zu erklären: Am 26. September gab es Landtagswahlen in Oberösterreich – und davor sollte so wenig wie möglich über Covid geredet werden, damit Herr Stelzer im Land mit den vielen Impfgegnern seinen mageren Wahlsieg retten kann. Das hatte dann verheerende Folgen für ganz Österreich.

Denn es sollte in der Zeit auch wenig gegen Covid unternommen werden – entgegen den dringenden Warnungen von Virologen. Sebastian Kurz war Bundeskanzler und Gesundheitsminister Mückstein, der es besser wusste, konnte sich nicht durchsetzen. Kurz ist weg und Mückstein wurde mit geplanten Maßnahmen auch von Bundeskanzler Schallenberg öffentlich blockiert. Es ist ein totales Versagen der Regierung und von zwei Landeshauptleuten. Ist irgendwer für irgendetwas verantwortlich?