Manchmal überkommt mich vor der Gegenwart ein überwältigend apokalyptisches Gefühl. Ich sehe im Fernsehen, was man Nachrichten nennt. Man benachrichtigt mich über Schrecken, Tod und Verderben. Für jeden Schrecken und für alle Toten, egal, wie viele es sind, gibt es ein Vokabular und auch jemanden, der sich auskennt und imstande ist, unter Verwendung des akkordierten Vokabulars darüber zu sprechen. Dieses Vokabular vernichtet die Wahrnehmung. Das Vokabular für die Ungeheuerlichkeit weiß jedes Empfinden der Ungeheuerlichkeit zu verhindern. Es wird gesagt: schrecklich, damit vor dieser Beurteilung kein Gefühl des Schreckens entsteht. Die Welt muss wohl so sein, wie man über sie spricht. Alles ist verhandelbar. Nichts schreit zum Himmel.