Dieser Tage erlebt unser Land eine Welle der Solidarität, wie es sie seit den ersten Nachkriegsjahren nicht mehr gegeben hat. Hilfsdienste Junger für die Alten blühen auf. Die Politik nimmt – so sieht es wenigstens aus – besondere Rücksicht auf die schwächsten Glieder der Gesellschaft. Und manch einer mag erst jetzt erkennen, wie gut das österreichische Gesundheitswesen funktioniert. Dass sich immer noch einige wenige über alle Regeln hinwegsetzen, mag daran liegen, dass in jeder Gesellschaft ein paar Prozent Schurken oder Naturdeppen existieren.

Umso erfreulicher ist es, dass seit einigen Jahren, lange vor Corona, einige Superreiche die Freude an Gemeinnützigkeit entdeckt haben.
Etwa das Investmentgenie Warren Buffett. Dank Börsentalfahrt dürfte er in den letzten Tagen einiges verloren haben. Aber was heißt das schon bei 82 Milliarden Dollar Vermögen. Buffett kündigte vor Kurzem an, 85 Prozent seines Geldes an insgesamt fünf Wohltätigkeitsvereine zu verschenken, darunter auch die Gates-Stiftung.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg und seine Frau haben nach der Geburt ihrer ersten Tochter angekündigt, noch zu Lebzeiten 99 Prozent ihrer Vermögensanteile in eine „Entwicklung menschlichen Potenzials und in eine Chancengleichheit der Kinder“ in aller Welt stecken zu wollen.
Der größte Geber ist aber wohl die „Bill & Melinda Gates“-Stiftung: Von ihr flossen bisher 37 Milliarden Dollar in über hundert Länder der Erde sowie in alle Bundesstaaten der USA. Vorrangig in Bildung, Gesundheit und Kleinökonomie.

Zyniker winken meist ab und verweisen auf die damit verbundene Steuerersparnis. Mag sein, aber mir ist jedes Spital im Sahel, jede Schule in Mali lieber als neue Autobahnkilometer oder Hotels in Amerika.