Auf 100 Jahre wollte sich Richard David Precht nicht festlegen, aber in 20 Jahren werde es noch gedruckte Zeitung geben -  „in einer gewissen Form. Weiter zu denken traue ich mir aber nicht zu“, sagte der philosophierende Medienstar im Gespräch mit der Kleinen Zeitung am Rande des Innovationskongresses in Villach. Ein Interview mit ihm, von einem KI-gesteuerten Chatbot geführt, würden die Leser aber weder in der digitalen noch in der Printausgabe  durchgehen lassen: „Es macht einen Unterschied für die Leser, ob ich weiß, das hat ein Mensch geführt, mit all seiner Irrationalität, seinen Emotionen, seinen Vorzügen, oder eine programmierte Maschine. Wir werden lernen, diesen Unterschied sehr genau zu nehmen.“ Eine schöne Perspektive. Es wird also unser Journalistenjob im volldigitalisierten Zeitalter noch spannender und verantwortungsvoller in der Abgrenzung zu maschinell generierten Nachrichten, die in den USA schon epidemisch grassieren.