Generöse Glaubensgemeinschaft der Gutwilligen!
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Für viele von uns ist Ferienbeginn - und daher die Zeit, wo wir es uns so richtig gemütlich machen. Entsprechend schlecht ist das Gewissen des Morgenpostlers, die Idylle am Sonntagmorgen mit schlechten Nachrichten und unbotmäßigen Überlegungen zu stören.

Nur: Wenn jetzt wieder eine Zeit anbricht, wo jede Woche im Mittelmeer ein Schiff mit Einwanderungswilligen umherirrt, dann sollte man rasch ein paar Dinge klären. Zuerst das Wichtigste: Ja, es ist eine Schande, dass Menschen in so großem Elend leben müssen, dass sie absichtlich ihr Leben aufs Spiel setzen, um sich nach Europa durchzuschlagen. Und ja, das hat viel mit der globalen Wirtschaft und Politik zu tun. Niemand möge also bitte tatenlos zu- oder gar wegsehen.

Jedoch: Es kann auf Dauer nicht angehen, dass der europäische Rechtsstaat per maritimer Nötigung gegen die Menschenrechte ausgespielt wird. Beide, Rechtsstaat und Menschenrechte, müssen auf derselben Seite stehen. Deshalb kann das Dilemma der sich in Seenot Begebenden nicht dadurch gelöst werden, dass die Souveränität des EU-Staates Italien unter dem Beifall der versammelten europäischen Trittbrettfahrer-Staaten gewaltsam verletzt wird.