Einst waren es reitende Boten, die Kriegserklärungen übermittelten, heute genügt Facebook. Absender ist Herbert Kickl, Innenminister und Parteistratege der FPÖ. In einem langen Posting verbreitet er seine Deutung der Ereignisse vom Samstag: Die ÖVP habe deshalb so spät die Koalition gekündigt, weil sie die Gelegenheit nützen wollte, ihn loszuwerden. Er sei ihr wegen seiner „klaren und konsequenten Linie in Sachen Asyl- und Zuwanderungspolitik“ ein Dorn im Auge gewesen, behauptet er. Auch habe die „Alt-ÖVP“ erkannt, dass es ein Fehler gewesen sei, „die schwarze Machtdrehscheibe Innenministerium mit allen personellen Handlungsoptionen aus den Händen zu geben“. Besser kann man sich nicht verteidigen.