Ex-EU-Kommissar Franz Fischler lässt also nun wissen, dass er es ablehne, „Herrn Kickl als Repräsentanten Österreichs zu akzeptieren“. Er wehrt sich, „dass nationalistische bis rechtsextreme Rülpser als Österreich dargestellt werden“. Eine Ansage, die ihm uneingeschränkten Applaus sichert. Wer will schon, dass Österreich als Nazi- Land dargestellt wird. Im Applaus geht allerdings unter, dass sich mit der Ausgrenzung eines Ministers jede weitere Debatte erübrigt. Wie jene, was zumutbar ist und was nicht. Rechtsextreme Rülpser sind es nicht. Zumutbar ist aber die Frage nach der Zumutbarkeit des soeben veröffentlichten EuGH-Urteils, nach dem schwer kriminelle Flüchtlinge nicht abgeschoben werden dürfen, wenn ihnen Verfolgung in der Heimat droht. Schwer erklärbar gegenüber Opfern oder Gefährdeten. Einfach erklärbar, weil nach der Genfer Flüchtlingskonvention jeder - ob Mörder oder hilfloser Greis - schutzbedürfig ist, wenn er mit Verfolgung rechnen muss. Zumutbar ist auch die Frage, ob ein Flüchtlingsansturm wie 2015 heute anders verlaufen würde. Aber solche Fragen werden gerne mit dem Hinweis abgewürgt, dass sie nur ein  nationalistischer Spielball der Rechten seien.