In der Radiosendung „Frühstück bei mir“ dürfen Politiker endlich so richtig Mensch sein. Sie dürfen sich weich und nahbar geben. So eine Chance kommt so schnell nicht wieder. Man lässt sie nicht aus: zwei Stunden Menscheln. Am Sonntag war der Innenminister zu Gast. Er erzählt, dass er ein Kreuz im Hosensack trage, seine Frau „natürlich“ seine politischen Ansichten seit jeher teile, und dass ein schlimmes Bergunglück in frühen Jahren tief in sein Leben geschnitten habe. Schitour auf dem Gletscher mit zwei Freunden, Herbert Kickl fährt voraus, bricht in eine Spalte ein und kann sich daraus selbst befreien. Einer der beiden Kollegen fehlt. Tags darauf findet man ihn weiter oben tot in einer Gletscherspalte. Der Innenminister sagt, es hätte auch er sein können. Oft frage er sich, was gewesen wäre. Die Frage, was gewesen wäre, wäre er nicht vorausgefahren, bleibt unerwähnt. Im Übrigen sei er selbstverständlich christlich, christlich im Sinn von: Nächstenliebe im eigenen Umfeld. Man könne nicht die ganze Welt umarmen.