In Österreich wurde unlängst die Feldlerche zum Vogel des Jahres ausgerufen, ein Tier also, das nicht nur für seine lautstarke frühmorgendliche Betriebsamkeit berüchtigt ist, sondern sich auch geradezu streberhaft fortpflanzt, indem es pro Saison bis zu drei Brutzeiten mit bis zu 18 Jungen absolviert. Wohingegen in Neuseeland neulich die Maori-Fruchttaube (auch: Kereru) zum „Bird of the Year“ gekürt wurde, ein mäßig flugtüchtiges Vieh, das pro Jahr gerade einmal ein Junges aufzieht, vermutlich, weil es für mehr Bruten zu verkatert ist: Bekannt ist der Vogel wegen seiner Vorliebe für gärendes Obst, nicht selten soll es vorkommen, dass Exemplare stockbesoffen vom Baum fallen und zum Ausnüchtern in die Tierklinik müssen. Bekanntlich soll man sich nicht immer mit der ganzen Welt in Konkurrenz sehen, aber in Sachen komische Vögel haben die Neuseeländer heuer eindeutig den Schnabel vorn. Ganz nüchtern betrachtet.