Es sind 84 Mal. Sieben Dutzend Mal greift der moderne Mensch täglich (im Durchschnitt) zum Smartphone, verrät eine Studie der TU Wien. Rückblende: Gab es vor, sagen wir, 20 Jahren einen Gebrauchsgegenstand, dem derart gehuldigt worden wäre? Smart, dieser Reflex?

In der zu breiten Grauzone zwischen freier Zeit und Beruf nistete sich das Handy als Lebens-Accessoire ein wie ein parasitärer Körper. Mit der Botschaft "Du lässt Dein Telefon aber eh eingeschaltet zur Sicherheit – oder?" in den Feierabend zu gehen, ist nicht die beste aller Ideen.

Hochgezüchtetes Allzweck-Werkzeug. Hochauflösende Allzeit-Geißel. Es ist wohl beides. Die intensiven Smartphone-User unter den Befragten gaben an, sich häufiger gelangweilt fühlen. Zugleich stünden sie aber auch an ihren freien Tagen unter Stress und Zeitdruck: Ein Unsinnbild unserer Zeit.

Wer nicht lernt, Grenzen strikt zu ziehen, der verschleudert Lebenszeit und Wohlbefinden. Ist uns beides so wenig wert?