Viel Zeit ließen sich die Genossinnen und Genossen nicht für die Neuordnung an der Spitze. Sie wissen, wie viele „gute Ideen“ in einer Zeit des Vakuums auftauchen können, die später kaum noch einzufangen sind und zu tiefen Rissen zwischen den Lagern führen. Pamela Rendi-Wagner entschloss sich dazu, mit allem Alten und allen Alten zu brechen, auch wenn es Junge sind, wie der bisherige Geschäftsführer Max Lercher.

Neue Spitze, neues Team. Man kann es nachvollziehen. Dennoch bedeutet es nicht nur Befreiung, sondern auch ein Risiko, wenn man Brücken niederreißt.

Lercher war die personifizierte Brücke der Parteispitze in Wien zu Ländern und Gewerkschaft. Dass ihm für das Krisenmanagement der vergangenen Tage nicht einmal mehr gedankt wurde, fiel auf. Die tiefe Verwurzelung in die Partei hinein fehlt seinem Nachfolger. Die Parteispitze steht dennoch zu 100 Prozent hinter ihrer neuen Chefin. Aber sie ist wachsam.