Die heftigen Reaktionen der Finanzmärkte auf die Krise in Italien diese Woche haben gezeigt, wie unstabil die Lage ist. Der neuen Anti-Establishment-Regierung in Rom aus Fünf-Sterne-Bewegung und rechtsnationaler Lega, die beide aus ihrer Europa-Skepsis keinen Hehl machen, sollte das eine Warnung sein. Das italienische Staatsdefizit bleibt enorm hoch, das Land bekommt deshalb immer wieder Schwierigkeiten bei der Finanzierung seiner Schulden. Politische Stabilität in Rom ist deshalb das Gebot der Stunde. Das neue Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte trägt der Realität Rechnung. Wirtschafts- und Finanzminister Giovanni Trias ist zwar ein Kritiker des Euro, einen einseitigen Austritt Italiens hält er aber für unrealistisch. Als Außenminister amtiert nun mit Enzo Moavero Milanesi ein anerkannter Politiker, der angesichts lauter neuer, unberechenbarer Köpfe in Rom, wenigsten ein wenig Kontinuität verspricht.