Wieder einmal geht Emmanuel Macron voll ins Risiko. Mit der weitgehenden Abschaffung der Vermögenssteuer und der Senkung der Kapitalertragssteuer geht er eine gewagte Wette ein. Als Anreiz für Vermögende, verstärkt in die Wirtschaft zu investieren, preist er die Steuerreform. Mehr Investitionen bringen mehr Arbeitsplätze und Wohlstand für alle, rechnet er seinen Landsleuten vor. Was ihn freilich des Vorwurfs nicht enthebt, erst einmal die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zu vertiefen. Wenn Macrons Kalkül aufgehen sollte, dann nicht von heute auf morgen. Werden die vom Fortschritt abgehängten, von Populisten umworbenen Franzosen so lange warten?