Ich bin suche selbst gerade in der Gastronomie Arbeit, aber manche Hoteliers sollten nicht jammern. Wenn ich Revue passieren lasse, was ich in zahlreichen Vorstellungsgesprächen zu hören bekam, zeichnet sich für mich ein durchaus klares Bild ab. Und zwar, dass jeder Eigentümer mit einem Minimum an Personal das Maximum an Profit lukrieren möchte. Stattdessen sollten die Hoteliers einfach mal überlegen, ob sie selbst so leben und arbeiten würden, wie sie es teilweise von Mitarbeitern verlangen? Ob sie selbst von einem Kollektivvertragsgehalt leben könnten? Ob sie in winzigen Personalzimmern, teilweise auch heute noch Mehrbettzimmer, einen Teildienst für sechs Tage die Woche machen könnten? Es geht schon los damit, dass man heute, wenn man krank wird, jederzeit mit einer Kündigung rechnen muss. Kann es sein, dass mancher Unternehmer in dieser Branche lieber drei Ungarn anstellt, als einem Österreicher eine Chance zu geben? Ich bitte aber zu beachten, dass ich deswegen keinen Eigentümer verurteile, sondern einfach auf Missstände hinweisen will und auch weiß, dass es durchaus Ausnahmen gibt!

Markus Hochleitner, Knittelfeld

Neue Ideen sind gefragt

Es ist nicht leicht, das Leben im Tourismus. Immer dann beschäftigt zu sein, wenn andere Urlaub haben oder Freizeit. Dienst in der Nacht, am Wochenende, manchmal zehn oder zwölf Stunden. Immer freundlich, immer bereit für die Wünsche der Kunden. Immer ein offenes Ohr, immer innovativ, immer am Puls der Zeit. Gefordert werden Höchstleistungen, mit normaler Tätigkeit ist heute kein Kunde mehr zufrieden. Torten müssen perfekt sein, Zimmer blitzsauer, Tischdekoration täglich neu, täglich anders. Ja, es ist hart in diesen Bereichen. Es gibt keinen Arbeitsbeginn um 7 Uhr und Ende um 15:30 Uhr mit geregelter Mittagspause. Vergleicht man dann noch den Verdienst mit dem in der Industrie, können einem die Tränen kommen. Und trotzdem gibt es immer noch Menschen, die diese Berufe ausführen. Warum? Weil es immer noch Freude macht, mit Menschen zu arbeiten, nicht mit Maschinen. Weil es uns Spaß macht, die überraschten Gesichter zu sehen, wenn wir sie erfreut haben, mit unserer Arbeit, unserer Leistung. Aber um diese Freude an der Arbeit zu erhalten, brauchen wir neue Ideen, eine gemeinsame Anstrengung von Betrieben und Mitarbeitern und der Politik, denn die Zukunft liegt nicht in den Maschinen, sondern in den Menschen!

Klaus Höllbacher, Graz

Zu wenig Geld

Die Arbeitgeber müssten nicht lange fragen und würden gleich fündig werden, wo das Problem liegt. Bei 1.420 Euro brutto und einer familienfeindlichen Arbeitszeit braucht man sich nicht zu wundern, wenn man kein Personal bekommt. Es ist alle Jahre das Gleiche, man versucht wieder zu mehr Genehmigungen zu kommen, um wieder vom Ausland billige Arbeitskräfte zu holen. Die Arbeitgeber wären gut beraten, sich mit der Gewerkschaft rechtzeitig an einen Tisch zu setzen und den Kollektivvertrag so anzuheben, dass man davon auch leben kann. Dann würde diese Branche wieder attraktiv für Arbeitnehmerinnen werden.

Walter Pferschy, Studenzen

Keine Antwort

Ich bin Küchenmeister, Diätkoch mit Lehrlingsausbilderprüfung und vielen Weiterbildungen. Ich lese immer wieder, dass sich die Gastrobranche über den Facharbeitermangel beschwert, aber bewirbt man sich auf eine offene Stelle, bekommt man nicht einmal eine Antwort. Es wäre auch super, wenn man einmal über den Kollektivlohn im Gastgewerbe berichten würde - da muss man sich nicht wundern, dass man kein Personal bekommt. Auch wenn dann oft eine Überzahlung geboten wird, man aber dafür sechs Tage in der Woche arbeiten muss.

Roman Brandtner, Gams/Landl