Die Erfolge der Kommunisten in Salzburg und Graz stellen Medien vor ein Dilemma. Es besteht aus lauter Fallstricken, und alles, was man tun kann, ist: sich aussuchen, über welchen man stolpert. Würdigt man den Zulauf als gelebte Form sozialer Fürsorge, dargeboten von netten Menschen, schrecklich netten noch dazu, gerät man - zu Recht - unter den Verdacht einer naiven Verklärung: So kann man Politik nicht rezipieren. Spendenbereitschaft und soziale Zugewandtheit sind hehre Tugenden, aber sie taugen nur bedingt als Kategorien des Politischen. Ein guter Sozialarbeiter ist nicht zwingend ein guter Stadtrat, der den Wohnungsmarkt gerecht und kompetent steuert. Wer hergibt, zeigt Edelmut, ändert als politisch Handelnder aber noch keine Verhältnisse.