Vor einigen Tagen hat mir eine ukrainische Bekannte Fotos von ihrer Enkelin gezeigt. Aufgenommen wurden die Bilder in einem mit Matratzen ausgelegten Keller, in dem das kleine Mädchen aus Angst vor Luftangriffen schläft. Lemberg, die Stadt, in der die Familie lebt, liegt fast tausend Kilometer von der Frontlinie entfernt und ist vergleichsweise sicher. Wie der Alltag in Städten wie Cherson oder Charkiw ist, die fast täglich im russischen Raketenhagel liegen, kann man sich hierzulande kaum vorstellen – ganz zu schweigen von dem unglaublichen Leid, das mit den hunderttausenden Toten und Verstümmelten über die Ukraine hereingebrochen ist.