Angesichts des Krieges gegen die Ukraine fiel heuer die Würdigung des „Internationalen Frauentages“ nicht so überbordend wie in anderen Jahren aus. Das seit Jahrzehnten ritualisierte Bedauern über die Ungleichbehandlung von Frauen ist ein Ärgernis, weil es von Interessensvertretungen, Politiker/innen und Parteien kommt, die es in der Hand haben, die Verhältnisse zu ändern. Die ewige Opfer-Rolle müssen Frauen nicht hinnehmen, sie haben es selbst in der Hand, die Benachteiligungen abzustellen. Ein kleiner Leitfaden.

Wenn Frauen nicht selbst auf sich und ihr Können aufmerksam machen, wird es fast niemand tun. Deshalb nehme frau selbstbewusst Herausforderungen an, zeige die erbrachten Leistungen offensiv auf und ziehe sich bei Benachteiligungen nicht zurück. Im Gegenteil, nur keinen Streit vermeiden! Frau eskaliere die Ungleichbehandlung nach oben und öffentlich. Denn es gibt Menschenrechte, Arbeitsrechte und seit über 30 (!) Jahren die Gleichbehandlungsanwaltschaft. Frau sehe ihre Konkurrenz nicht in der nächsten Frau. Die Anbiederung an die männlichen Vorgesetzten mag kurzfristig von Vorteil sein, längerfristig profitieren von den anpassungsfähigen Frauen nur die männlichen Kollegen – weil sich die Frauen freiwillig der rechtlichen Möglichkeiten begeben haben und hinterher „reitet die Urschel“. Besser, Frauen nehmen Anleihe an den männlichen Aufstiegshilfen, bilden ebensolche Netzwerke, helfen sich gegenseitig weiter, machen sich die Räuberinnen-Leiter.