Es waren Bilder, die man sich kaum vorstellen konnte: Als die USA und ihre Verbündeten vor einem Jahr ihre Truppen aus Afghanistan abzogen, stürmten verzweifelte Afghaninnen und Afghanen auf das Flugfeld des Airports von Kabul, klammerten sich an abhebende Maschinen, Mütter drückten ihre Kinder den abziehenden Soldaten in die Arme, um ihnen zu ermöglichen, in einer Zukunft ohne Taliban aufzuwachsen.
Eine afghanische Stadt nach der anderen war zuvor wieder an die Radikal-Islamisten gefallen, zum großen Teil kampflos. All jene Afghanen, die in zwei Jahrzehnten unter dem Schutz der westlichen Truppen den Versuch gewagt hatten, an ein neues Afghanistan zu glauben, vorsichtig den Geschmack der Freiheit zu kosten, ahnten, was auf sie zukommen könnte.