Diese Woche wird spannend für Europa: Nicht nur, dass die EU-Kommission am Mittwoch bekannt geben will, mit welchem Notfallplan sie uns aus der Gaskrise führen wird – Stichwort: 19 Grad im Büro. Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag voraussichtlich die Leitzinsen anheben. Und am Mittwoch entscheidet sich in Italien, ob der Reformkurs fortgesetzt wird oder ob die drittgrößte Volkswirtschaft Europas nicht nur ins nächste politische Chaos, sondern womöglich auch in die nächste Wirtschafts- und Schuldenkrise stürzt.

Vor 17 Monaten, mitten in der Pandemie, hat der frühere EZB-Chef und „Euro-Retter“ Mario Draghi die italienische Regierung übernommen. Nicht zufällig wurde er den Italienern rasch zum „Super Mario“: Draghi hielt die sonst so inhomogene Vielparteien-Koalition zusammen und wurde in kurzer Zeit zum Übervater und Inbegriff von Stabilität – in einer Zeit, die sonst wenig davon anzubieten hatte. Auch international wurde Italien wieder als verlässlicher, berechenbarer Partner eingeschätzt.