Populisten kann man eines nicht absprechen: die Fähigkeit, ihr Anliegen plastisch, ja drastisch zu verdeutlichen. Einer der erfolgreichsten der Gattung, Englands Premier Boris Johnson, zeigt, dass sich die Methode nicht nur zur Abspaltung eines Landes, sondern auch sinnvoll nutzen lässt. „Die Menschheit als Ganzes liegt zur Halbzeit 1:5 hinten“, sagte der Fußballfan im Anflug auf die G20-Konferenz in Rom und vor der Weltklimakonferenz in Glasgow. „Wir haben die Möglichkeit, auszugleichen, die Position zu retten, zurückzukommen, aber es wird eine Menge Kraft kosten.“ Dann erzählte er noch vom Römischen Reich und seinem Untergang. Drastische, düstere Bilder, eine Steilvorlage für die Kollegenschaft und ihn selbst. „Ich fürchte, dass wir auch einen Absturz unserer Zivilisation, unserer Welt sehen könnten, falls wir es nicht schaffen, den Klimawandel zu bekämpfen.“