Es ist Ihnen sicher auch schon aufgefallen: Immer mehr Medien geben in ihren Digitalausgaben die Lesedauer für ihre redaktionellen Texte an. Da weiß man dann nie genau: Ist das jetzt eine Einladung oder eher eine
Abschreckung?

Stellen Sie sich vor, man hätte das früher schon bei Büchern gemacht: „Krieg und Frieden“. Vorsicht! Lesedauer 67 Stunden! Zumindest brauchte Schauspieler Ulrich Noethen so lang, als er Leo Tolstois Jahrhundertroman für ein Hörbuch mit 54 CDs einsprach.

Man hätte ihn zu Seminaren schicken sollen, wie sie zum Beispiel Ritter-Speed-Reading speziell für Führungskräfte anbietet. Da verspricht man den Absolventen eine Verdoppelung der Lesegeschwindigkeit. Wer täglich im Schnitt zwei Stunden beruflich lesen muss, könnte so im Jahr rund 27 volle Arbeitstage einsparen.

Sollten Sie diese Kolumne zu Ende lesen: Ich habe einen Lesezeit-Rechner im Netz mit den 50 Zeilen gefüttert, und er spie mir Folgendes aus:
Schlechter Leser: 1:45 min
Durchschnittlicher Leser: 00:46 min
Schneller Leser: 00:28 min

Egal, was bei Ihnen herausgekommen ist, noch eine wichtige Regel für das Lesen (und Schreiben):
Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniig Wcthiige ist, dass der estre und der leztte Bstabchue an den ritihcegn Pstoiionen snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man
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