Vor Jahren erzählte ich einem SOS-Kinderdorf-Manager in Alpbach von unserem 2008 begonnenen Hilfsprojekt für Straßenkinder in Uganda. „Straßenkinder! Alle Achtung“, meinte mein Gegenüber damals. „Das ist immerhin die Champions League unter den Hilfsprojekten.“ Aus den verwahrlosten Kindern von damals sind – dank der Hilfe vieler vertrauensvoller, „hartnäckiger“ Unterstützer – junge Erwachsene geworden, mit Highschool-Abschluss, Lehrlingsausbildung, College-Graduierung. Nicht alle haben bis jetzt einen Job gefunden. Die Corona-Pandemie hatte 2020 auch Ostafrika fest im Griff. Doch im Gegensatz zu anfänglich apokalyptischen Befürchtungen weisen Uganda bzw. einige andere Entwicklungsländer bislang unerwartet niedrige Infektionszahlen auf. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie für die Generationen Y und Z Afrikas bleiben jedoch katastrophal. Jene, die noch zu Beginn des Jahres Jobs hatten, wurden gekündigt, Kurzarbeit bzw. staatliche Stützungsprogramme sind nicht vorhanden. Schulkinder wurden „heimgeschickt“ (behelfsmäßig zu Freunden, Großmüttern, in Jugendherbergen u. a.).