Das Thema litt in den letzten Monaten unter einem spürbaren Aufmerksamkeitsschwund – zweifellos geschuldet der Pandemie, die den Planeten in Beschlag nahm: das Klima und sein Schutz. Heute beginnt die Eintragungswoche dafür – Herr und Frau Österreicher können das Klimavolksbegehren mit einer Unterschrift im Amt oder per Handysignatur bzw. (auslaufender) Bürgerkarte unterstützen. Will man Parallelen zwischen Klima und Corona ziehen, dann wäre es am ehesten diese: Betroffen ist davon jeder, es geht um globale Zusammenhänge. Ein Rückzug in imaginäre Elfenbeintürme wird da wie dort nicht weiterhelfen.

Das koalitionäre Versprechen einer jährlichen Klimaschutz-Milliarde bis 2022 liegt am Tisch und dürfte mit den Grünen in der Regierung vermutlich auch umgesetzt werden: für die Sanierung von Gebäuden, Investitionen in erneuerbare Energien und den öffentlichen Verkehr – erfreuliche und unabdingbare Ansätze. Nun geht es aber darum, dass das Volk den Finger am Druckregler lässt und möglichst ehrgeizige Klimaziele einmahnt. Eben damit einhergehen zukunftsfähige Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung. Die Coronakrise zeigt, wie wichtig konkret gesetzte Maßnahmen sind. Das Virus kollektiver Wurschtigkeit und "Was kann ich alleine ausrichten?"-Dünkel führen zum brandgefährlichen Tunnelwandblick. Doch: kein großer Wandel ohne beharrlichen Beitrag jedes Einzelnen. So einfach und so schwierig ist die Sache.