Libyen stürzte 2011 mit dem Tod des Langzeit-Machthabers Gaddafi ins Chaos. Was anfänglich schon ein verwirrender Konflikt zwischen vielen Stämmen und Gruppen war, hat sich längst zum Stellvertreterkrieg ausgeweitet. Zuletzt hat auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoan Soldaten zur Unterstützung einer international anerkannten (aber machtlosen) Regierung geschickt. Nur so konnten sie sich gegen die Einnahme von Tripolis durch den Gegengeneral Chalifa Haftar wehren, der unter anderem von Russlands Staatschef Wladimir Putin unterstützt wird. Allerdings mischen auf beiden Seiten insgesamt ein Dutzend Staaten mit, die ihrerseits Interessenkonflikte mit Unterstützern der anderen Seite habe.