Im Streit Ankaras mit Washington über den geplanten Kauf des russischen S-400-Raketenabwehrsystems droht sich der schleichende Ausschluss der Türkei aus dem Nato-Verteidigungsbündnis weiter zu beschleunigen. Falls die Türkei an dem Deal mit Moskau festhalte, werde sie aus dem modernen F-35-Kampfjetprogramm der USA ausgeschlossen und müsse Sanktionen fürchten, richtet Washington Ankara aus. Damit ist eine neue Eskalationsstufe in dem Nato-internen Konflikt erreicht. Spätestens seit dem gescheiterten Putschversuch vom Juli 2016 manövriert der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sein Land aus dem Bündnis. Ein wichtiger Grund dafür ist seine Überzeugung, dass die USA den Staatsstreich direkt und indirekt unterstützt hätten – wofür es bis heute keine Belege gibt.