Die nicht mehr ganz Jungen werden sich noch erinnern: Als Konsument ging man einst mit seinen leeren Getränkeglasflaschen in den Supermarkt (graue Vorzeit: Greißler) und holte sich neue Ware.

Dann brach, Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit und Profitstreben geschuldet, der überbordende Plastikwahn aus, der uns PET-Supermarktlandschaften bescherte. Konsumgewohnheiten, in Plastik gegossen – und bis zum Mikroplastik im Weltmeer spürbar.

Und doch, es rührt sich etwas: Berglandmilch, Österreichs größte Molkerei, investiert acht Millionen Euro und bietet bis Jahresende nach 20 Jahren (!) wieder mehrfach befüllbare Einliter-Milch-Glasflaschen im Pfandumlaufsystem an.

Der Wunsch danach scheint vorhanden, wenn auch (noch) nicht im Produktangebot ablesbar. Eine von Greenpeace initiierte Umfrage besagt: Vier von fünf Österreichern wollen mehr Mehrweg. Was hält Konsumenten zurück? Die paar Cent Einsatz, etwas mehr Gewicht und ein klein wenig angeratene Vorsicht beim Transport nach Hause?

Ausflüchte wie "Aber in Glas wird ja nichts mehr angeboten!" werden durch Vorstöße wie diesen immer abgestandener. Nun möge auch der Konsument seine Gewohnheiten umfüllen, der Würfel fällt mit jedem Griff in das Regal. Wird vom Kunden aktiv nachgefragt, wird auch der Handel reagieren (müssen).

Diese Initiative ist erfreulicher Schritt zurück in Richtung Mehrweg-Gewissen. Man darf Hüte ziehen.