Auf ORF III laufen in der Reihe „Erbe Österreich“ allerlei Formate, die sich mit der großen und manchmal auch sehr düsteren österreichischen Vergangenheit auseinandersetzen. Für die Reihe hat man eine mit recht martialischer Musik unterlegte Signation samt einem themenspezifischen Bilderbogen kreiert. Zu sehen sind der Stephansdom, die Nationalbibliothek, die Staatsoper, Schloss Schönbrunn inklusive des Palmenhauses, das Café Central, Schloss Belvedere, das Parlament, die Pummerin, der Heldenplatz, das Radetzkydenkmal am Stubenring und der Maria-Theresien-Platz zwischen Kunsthistorischem und Naturhistorischem. Fällt Ihnen an der Liste etwas auf? Richtig: alles in Wien.

So eminent wichtig die Kaiserstadt für Österreichs Geschichte ist, zeugt die Ausschließlichkeit der Bildauswahl, mit welchem Tunnelblick so manch ORF-Redakteur in die Welt schaut.

Die circa sieben Millionen Restösterreicher, die nicht in Wien, sondern in der Provinz leben, dürfen sich nicht nur bei „Erbe Österreich“, sondern auch bei so manch anderem Format ausgeschlossen bzw. benachteiligt fühlen. Etwa bei Wiener Grätzelreportagen oder der Dokureihe „Ein.Blick“ vom letzten Spätsommer. Da wünscht man sich vom ORF Mitarbeiter, deren Horizont nicht vor dem Wienerwald endet.