Für einen gesunden Schlaf werden heutzutage kaum noch Schäfchen gezählt. Mittlerweile ist es üblich, beim Warten auf einen guten Film (die Ausstrahlung gegen Mitternacht ist eine Speziform öffentlich-rechtlicher Kundenbindung) oder mit Musik ins Reich der Träume zu kippen (Konzertbesucher können ein Lied davon singen).
Am besten als Schlaftablette geeignet ist die Klassik. In einer britischen Online-Umfrage wurden die Werke von Johann Sebastian Bach am häufigsten genannt. Nomen est omen: Der plätschert so schön dahin. Weitere
beliebte Einschlafhilfen der Briten: Pop-Sänger Ed Sheeran (Platz 2!) und Mozart, Brian Eno, Coldplay und
Frédéric Chopin.
Die Zeit naht, da nicht mehr von gähnend leeren, sondern von gähnend vollen Konzertsälen berichtet wird. Das Erwachen kommt dann mit dem Brexit. Was damit alles den Bach runtergeht, wird sich auch mit Johann Sebastian schwer zudecken lassen. Uschi Loigge